Das Buch

Kritiken

Malerin Hedwig Woermann in neuem Licht

 

Hedwig Woermann 1879-1960, Künstlerin und Weltbürgerin, Eine erhellende Brücke zur Vergangenheit von Renate Billinger-Cromm

„Es ist die gelungene und geradezu ergreifende Biografie einer großartigen Künstlerin und tapferen Frau. Das Leben und Schicksal der Hedwig Woermann hat mich ebenso in seinen Bann gezogen wie die einfühlsame Art, mit der die Autorin sich der Person Hedwig Woermann nähert und ihr wechselvolles Leben dem Leser sehr überzeugend und lebendig nahebringt. Bemerkenswert auch die Einbettung dieses ungewöhnlichen Künstlerinnenlebens in die geistigen und künstlerischen Entwicklungen ihrer Zeit. Mit unzähligen Protagonisten dieser Ära hatte Hedwig Woermann Kontakt und die Biografin lässt diese Weggefährten mit eindrucksvollen Zitaten zu Wort kommen. Mit dem Vorstehenden habe ich nur die wichtigsten Themenstränge genannt. Darüber hinaus werden auch politische und gesellschaftliche Themen und Probleme von der Autorin berührt.“                                                                                                                                                                        Arnold Kludas, langjähriger Direktor der Bibliothek des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven und Autor zahlreicher Publikationen zur deutschen und internationalen Schiffahrtsgeschichte

„Die Autorin ging primär den Fragen nach, die sie selbst bewegten: ‚ Was war sie für ein Mensch, wie ist sie Künstlerin geworden, was treibt sie zwei Mal nach Paris, wieso geht sie 1932 nach Buenos Aires und kommt 1936 in das faschistische Deutschland zurück, warum unternimmt sie 1945 zusammen mit ihrem Ehemann einen Suizidversuch, den sie allein überlebte.‘ Der Leser bekommt ein Bild von einer weltoffenen klugen Frau, die Freunde finanziell unterstützte sowie Adoptiv- und Ziehkinder bei sich aufnahm. Die einst in der Welt geschätzte Künstlerin kaufte 1919 das ‚Storchhaus‘ auf dem Fischland in Wustrow, in dem sie die letzten Jahre ihres Lebens fest wohnte und 1960 verarmt und einsam starb.“                                                                                                                                                                     Elke Erdmann, Kulturkalender, Unterwegs in Mecklenburg-Vorpommern,  Nr. 10, 2015, S. 52

Bemerkungen zum Buch

„In Ihrer Biografie ‚Hedwig Woermann 1879-1960‘ versteht Renate Billinger-Cromm eindrucksvoll und stilsicher den Werdegang der Hamburger Reederstochter zu vermitteln. Sie beschreibt in großer Klarheit, ebenso schnörkellos intensiv wie ungeheuer kenntnisreich die Entwicklung von der behüteten Großbürgertochter zu einer Künstlerin von großer Strahlkraft, Sanftmut, Freundlichkeit und Güte. Wer diese Biografie liest, möchte unverzüglich in die nächste Bahn steigen, um ins Fischland zu reisen, die Bilder und die Landschaften zu sehen, in der Hedwig Woermann – nach ihren vielen Stationen und Freundschaften in der ganzen Welt – ihre letzten Lebensjahre verbracht hat .    Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, E-Mail-Text für die Webseite www. hedwig-woermann-projekt.de, 20. November 2015

Hedwig Woermann (1879 – 1960)

Künstlerin und Weltbürgerin Die Biografie von Hedwig Jaenichen-Woermann ist zugleich ein Stück personifizierte Zeitgeschichte beim Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die junge Frau wächst in einem weltoffenen Hamburger Handelshaus auf, bereist Europa und Afrika, beschließt 1900 für sich eine eigene Berufsausbildung und eine Ehe in Gleichberechtigung. Sie lernt Zeichnen bei Fritz Mackensen in Worpswede und findet in Antoine Bourdelle in Paris einen Freund und Lehrer für ihre bildhauerische Ausbildung. Nach der Vertreibung aus Frankreich 1914 wird Hedwig Woermann Malerin. Es folgen Lebens- und Arbeitsjahre in Italien, Frankreich, Deutschland und Argentinien. Sie entwickelt ihren eigenen sachlich-realistischen Stil und lässt sich von keiner ‚Programmkunst‘ vereinnahmen.

Buchumschlag

In zwei Kriegen verliert sie große Teile ihres künstlerischen Werkes. 1945 überlebt sie einen gemeinsamen Suizidversuch mit ihrem Ehemann Hanns Jaenichen. Aus Liebe zu ihrem Haus und der Landschaft auf dem Fischland bleibt Hedwig Woermann in Wustrow. Sie richtet sich, als ‚Kapitalistentochter‘, wie sie sich selber ironisch nennt, zwischen den ideologischen Fronten des kalten Krieges ein und malt in den 50er Jahren noch eine Reihe beeindruckender Bilder, darunter auch einige, dem ’sozialistischen Realismus‘ verpflichtete Arbeiterporträts. Mit dem Verkauf ihres Hauses 1958 verliert sie ihre gesicherte Existenz. Ihre Kräfte schwinden schnell. Am 27.Dezember 1960, im Alter von 81 Jahren, stirbt die Bildhauerin und Malerin Hedwig Woermann und wird neben Hanns Jaenichen auf dem Wustrower Friedhof  beigesetzt. Es gibt kaum eine Künstlerin im Umfeld der Ahrenshooper Künstlerkolonie, um die sich so viele Behauptungen, Vermutungen, Fragen und Zweifel ranken wie um Hedwig Woermann. Ich hoffe, dass durch meine umfassenden Recherchen mehr Klarheit über das Leben, Denken und Handeln dieser lebensnahen und begabten Frau und Künstlerin des 20. Jahrhunderts einzieht. Autorin: Renate Billinger-Cromm Verlag: Atelier im Bauernhaus Fischerhude, Pawel Pawelcik: „edition fischerhuder kunstbuch“ Buchpremiere: 29. August 2015, 17 Uhr, im Dorint Strandresort & Spa Ostseebad Wustrow